Der Frühling ist da! Die Natur erwacht zu neuem Leben und mit ihr der Mensch - würde man denken. Doch oft sieht es anders aus: Statt auf Touren kommt man ins Gähnen, ist müde und antriebslos. Mit der Naturheilkunde lässt sich die Umstellung auf den Frühling leicht und wirkungsvoll unterstützen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Lymphe. In diesem Artikel erfahren Sie 5 einfache Methoden, den Fluss der Lymphe sanft und effektiv anzuregen und warum das für Ihre Gesundheit bedeutsam ist.
Nach Ansicht der Naturheilkunde ist der Mensch untrennbar mit der Natur verbunden. Die Rhythmen der Natur wirken auch im Menschen, da er Teil davon ist. So ist er ständig neuen Reizen ausgesetzt und muss sich daran anpassen.
Im Winter mit den kühlen Temperaturen ist der Stoffwechsel gedrosselt. Der Mensch macht auf seine Art auch einen Winterschlaf.
Im Frühling nun werden die Tage länger, mehr Licht ist da, die Temperaturen steigen und die Kräfte der Natur drängen in die Bewegung und Manifestation. Diesen Aufbruch spürt auch der Mensch in sich. Sein Stoffwechsel will sich anpassen.
Da viele Menschen sich in den Wintermonaten weniger bewegen und (zu) viel und vitaminärmer essen, werden die Abbauprodukte des Stoffwechsels nicht mehr effizient abtransportiert und ausgeschieden. Die natürlichen Ausscheidungsorgane Haut, Leber-Galle-System, Nieren, Lunge, Darm und Lymph-System, welche für die Ausleitung von Gift- und Abfallstoffen zuständig sind, werden be- bzw. überlastet. Das spürt der Mensch unter anderem als Müdigkeit und Schlappheit.
In der Naturheilkunde ist das Wissen noch erhalten, dass die Reinigung und Entgiftung des Körpers für die Gesundheit wesentlich ist. Besonders mit der heutigen Lebens- und Ernährungsweise wird der Körper vermehrt mit toxischen Stoffen überflutet und muss sich damit auseinandersetzen. Ist der Stoffwechsel belastet, fällt es dem Körper schwerer, sich an veränderte Umweltbedingungen wie dem Wandel der Jahreszeiten mühelos anzupassen. Es ist ein bisschen wie beim Frühlingsputz. Auch der Körper will sich von Altem, Belastendem befreien und unbeschwert in die warme Jahreszeit aufbrechen.
Die Lymphe spielt eine wichtige Rolle bei der Entgiftung und Reinigung des Körpers. Kommt sie ins Stocken, kann das allerlei Krankheiten begünstigen wie Allergien (Heuschnupfen), Infektanfälligkeit, Schnupfen, Kopfschmerzen, Schwellungen und vielen anderen. Mit 5 einfachen Methoden bringen Sie Ihre Lymphe sanft und wirkungsvoll in Fluss. Unterstützen Sie Ihren Körper beim Frühlingserwachen.
Bewegung
Regelmässige körperliche Bewegung ist einer der wichtigsten Schlüssel für das reibungslose Funktionieren des Lymphsystems und damit für die Entgiftung des Körpers. Das Lymphsystem hat im Gegensatz zum Blutkreislauf keine zentrale Pumpe. Der Lymphfluss wird aktiviert durch sportliche Muskelarbeit. Nichts regt den Lymphfluss so an wie körperliche Bewegung. Daneben aktiviert sie den gesamten Stoffwechsel, reichert das Blut durch das vertiefte Atmen mit Sauerstoff an und entfernt gleichzeitig Säuren in Form von Kohlendioxid über die Lungen.
Die Art der Bewegung hängt ganz von Ihren Vorlieben ab. Bereits ein halbstündiger zügiger Spaziergang ist sehr wirkungsvoll. Eine andere sanfte und doch sehr effektive Methode ist das Springen auf dem hochelastischen Minitrampolin.
Trockenbürsten
Die Trockenbürsten-Massage stimuliert das Lymph- und das Herzkreislauf-System. Dabei wird mit einer Bürste mit Naturborsten ein mechanischer Reiz auf die trockene Haut ausgeübt. Mit streichenden Bewegungen beginnen Sie dabei herzfern am rechten Fuss. Streichen Sie mit der Bürste vom Fuss über das Bein bis zur Hüfte bzw. den Pobacken. Die Streichungen sollten immer nur in eine Richtung gehen, in Flussrichtung der Lymphe zum Herzen hin. Nicht zu viel Druck ausüben, es sollten keine Striemen entstehen. Dann bürsten Sie die Arme, zuerst den rechten, dann den linken von den Hand her bis zur Achsel. Zum Schluss wird der Rumpf mit kreisenden Bewegungen vorne und hinten massiert. Immer auf der trockenen Haut vor dem Duschen anwenden und am besten morgens, da die Massage anregend wirkt. Nicht über Hautverletzungen und entzündete Hautstellen streichen.
Flüssigkeit
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Wasser ist für den Körper essentiell, damit die Lymphe gut fliessen kann. Bei einem Flüssigkeitsmangel wird die Lymphe zähflüssiger, fliesst langsamer und es kann zum Stau kommen. Dadurch bleiben Schadstoffe länger im Gewebe liegen, was mit der Zeit zur Entwicklung von Krankheiten führen kann. Wasser hilft Schadstoffe und Säuren zu verdünnen und über die Lymphe und schliesslich über die Niere auszuscheiden. Wasser unterstützt alle Stoffwechselvorgänge im Körper, da alle Reaktionen in wässrigem Milieu stattfinden. Die Flüssigkeit, die Sie zu sich nehmen, sollte vornehmlich aus Wasser und Kräutertee bestehen, möglichst ohne Zucker.
Atmung
Die tiefe Bauchatmung ist eine weitere Methode, den Lymphfluss anzuregen. Tiefe Bauchatmung bedeutet, dass sich beim Einatmen die Bauchdecke nach vorne wölbt und beim Ausatmen wieder flach wird. Die Bauchatmung ist eigentlich die natürliche Atmung des Menschen, wenn er entspannt ist.
Diese Art des Atmens ist nicht nur gut für die Lymphe, sie wirkt auch sehr harmonisierend und stressabbauend auf den ganzen Körper und den Geist.
Bei der Einatmung wird das Zwerchfell nach unten bewegt, es entsteht ein Unterdruck im Brustraum, was die Lymphe stärker nach oben zieht zu den sogenannten Venenwinkeln, wo sie in das venöse Gefässsystem mündet. (Dort fliessen die grossen Körpervenen zusammen, sie liegen ungefähr hinter dem Schlüsselbein).
Hydrotherapie (Wassertreten)
Als Hydrotherapie bezeichnet man eine Anwendung mit Wasser. Sie ist eine altbewährte Behandlungsform der physikalischen Medizin. Dazu gehören unter anderem Wassertreten („Kneippen“), kalte Güsse, Waschungen und Fussbäder. Der Pfarrer Sebastian Kneipp hat die Wasserkuren zu Heilzwecken bekannt gemacht. Durch den Temperaturreiz reagiert der Stoffwechsel mit der Freisetzung von Botenstoffen und vermehrter Durchblutung, vermehrtem Abtransport von Giftstoffen und mehr Sauerstoff in den Zellen. Das führt zu einer Entlastung und Entgiftung des Lymphsystems.
Beim Wassertreten wird ein Eimer bis knapp unter die Kniekehlen mit kaltem Wasser gefüllt. Dann schreiten Sie wie im Storchengang, indem Sie bei jedem Schritt den Fuss ganz aus dem Wasser heben. Treten Sie ein paar Sekunden bis maximal 1 Minute lang, bis zum Eintreten des Kälteschmerzes. Die Füsse sollten vor der Anwendung warm sein. Durch die Tretbewegung wird der venöse Rückstrom und der Lymphstrom angeregt.
Wassertreten nicht anwenden bei: Nieren-Blasenleiden, Menstruation, Ischiasbeschwerden, Frösteln und fortgeschrittener arterieller Durchblutungsstörung.
Ich wünsche Ihnen einen leichten und freudvollen Start in den Frühling!